Offene Arbeit
Offene Arbeit…
…braucht offene Herzen, offene Ohren und offene Augen.
…braucht ein offenes Spiel und offene Möglichkeiten.
…braucht offene Räume und Türen & große und kleine Menschen, die sie leben.
In unserer Einrichtung arbeiten wir nach dem Konzept der „offenen Arbeit“. Der Begriff des offenen Kindergartens wird in vielfältigen Bedeutungen deutlich. Zum einen beschreibt diese Offenheit die Inklusion aller Menschen – niemand wird ausgegrenzt und alle gehören dazu. Das Offene bezieht sich dabei ebenso auf die Haltung und Einstellung der Erwachsenen im pädagogischen Umgang mit den Kindern. Somit nimmt die offene Arbeit die Autonomie und Selbstorganisation der Kinder in Lern-, Entwicklungs-, und Bildungsprozessen in den Fokus und sieht die Kinder als eigene Akteure ihrer Entwicklung. Ebenfalls beschreibt die Offenheit eine offene Haltung gegenüber Neuem.
Ausgestaltung der offenen Arbeit
Unsere Kita ist ein Ort, an welchem wir offen sein wollen für die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder, Eltern und Mitarbeitenden.
Dieses bezieht sich auf alle Bereiche der pädagogischen Arbeit.
Es bedeutet für uns, nicht nur "die Türen zu öffnen", sondern Freiräume für die Kinder in unterschiedlichen Bereichen zu schaffen.
Unsere Räume sind Funktionsräume, sie stehen allen Kindern offen und sind ganz speziell einer Funktion zugeordnet.
Folgende Bereiche gilt es zu bespielen (siehe auch Rubrik Räumlichkeiten):
- einen Kreativbereich
- einen Traumraum
- einen Bereich für Regelspiele
- Bereiche zum Bauen und Konstruieren
- eine Cafeteria
- einen Rollenspielbereich
- 2 Turnhallen
Die Kinder unter drei Jahren haben einen Nestbereich, der ihnen einen sicheren Raum mit vielen Möglichkeiten bietet.
Alle Kinder haben die Möglichkeit über den Spielort, Partner, Spieldauer und Spielmaterial zu entscheiden. Freundschaften entstehen zwischen allen Kindern, die die Einrichtung besuchen.
An jedem Spielort werden die Kinder von pädagogischem Personal empfangen und begleitet.
Unser Grundverständnis geht auf die Aussage zurück: Alle Kinder haben von Anfang an eigene Rechte und können ihre Entwicklung durch eigene Aktivitäten in Verbindung zu angeleiteten Aktivitäten selber mitbestimmen.
Ein anregungsreiches Umfeld und verlässliche Beziehungen schaffen eine Grundlage für Entwicklung.
Durch die verschiedenen Entfaltungsmöglichkeiten in den Funktionsbereichen erfahren die Kinder eine Erweiterung ihres Umfeldes. Sie werden selbstsicherer, da sie für sich selber lernen Entscheidungen zu treffen und können dann mutig und offen auf Neues zugehen.
Unser Hauptanliegen besteht darin, die Kinder in ihrer Entwicklung ganzheitlich zu fördern. Dazu gehören für uns alle Entwicklungsbereiche und Bildungsbereiche. Wir nehmen die Kinder in ihren Entwicklungsstufen wahr, erkennen ihre Interessen und Fähigkeiten an.
Jedes Kind wird dort „abgeholt“ wo es in seiner Entwicklung steht, nicht dort, wo es nach seinem Lebensalter sein sollte.
Unser wichtigstes Ziel ist es, dass die Kinder zu Persönlichkeiten werden, die auf ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten vertrauen und eigenverantwortlich entscheiden und handeln können.
Zur ganzheitlichen Entwicklungsbegleitung und Förderung gehören neben der Freispielphase auch die unterschiedlichen Bildungsangebote, Projekte, Arbeitsgemeinschaften und Morgenkreise.
Durch die unterschiedlichen Phasen im Tagesablauf werden die Kinder ganzheitlich, nach dem aktuell bestehenden Bildungsplan, gefordert und gefördert.
Dazu gehört für uns:
- Das die Kinder sich wohl und angenommen fühlen
- Förderung der Selbständigkeit
- Förderung der Sozialkompetenz
- Eigenverantwortlichkeit
- Förderung des Sozialverhaltens
- Förderung der Fein- und Grobmotorik
- Förderung der Sprache
- Förderung der kognitiven Fähigkeiten
- viel Spaß und Freude
- Gemeinschaft erleben
- den christlichen Glauben vermitteln und vorleben
- Inklusion
- die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder sehen und reagieren
- Zusammenarbeit mit dem Elternhaus
In unserem pädagogischen Konzept besuchen alle Kinder unter drei Jahren eine feste Nestgruppe (Bären/ Mäusegruppe).
Begleitet wird jedes Kind der Einrichtung von einer festen pädagogischen Bezugsperson, welche den Kindern und Eltern als Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Die offene Arbeit stellt die Kinder und deren Selbstbildungsprozesse in den Mittelpunkt und begegnet ihnen in ihrer Individualität. Entsprechend unterstützen wir das Kind individuell in seiner Entwicklung zu einer eigenständigen Persönlichkeit. Wir vertreten das Bild eines Kindes als Akteur und Selbstgestalter seiner eigenen Entwicklung. Entsprechend sehen wir Kinder als junge Menschen, die zur Selbstorganisation, Selbstständigkeit und Eigenständigkeit fähig sind. Je nach Fähigkeiten und Entwicklung der Kinder werden die Entscheidungsspielräume bewusst angepasst und erweitert – trotz dessen besteht ein konsequenter Weg der Freiheit. Diese Freiheit ermöglicht dem Kind den eigenen Interessen nachzugehen und in diesem Rahmen zu lernen, sich selbst zu organisieren und die Fähigkeit zur Eigenregulation zu entwickeln.
Des Weiteren ist das Bild vom Kind durch Gleichwertigkeit und Gleichwürdigkeit geprägt. Somit sind alle Kinder und Erwachsene gleichwertig- und würdig, indem niemand ausgegrenzt wird. Die Individualitäten und Besonderheiten werden wertschätzend akzeptiert. Trotz der Gleichheit aller wird jeder in seiner Individualität wahrgenommen und in dieser begegnet – auch in der Förderung.
Das Spiel stellt eine zentrale Ausdrucksform der Kinder dar und ermöglicht dem Kind die Aneignung seiner Welt. Entsprechend setzt sich das Kind im Spiel mit sich und seiner Umwelt auseinander. Somit lernen die Kinder durch das Spielen, indem sie Beobachten, Entdecken, Ausprobieren, Nachahmen, Erproben und Experimentieren. Spielen ist somit ein bildender Prozess, in dem Lernen von alleine und nebenbei geschieht. Dabei baut das Spiel auf dem sinnlichen, körperlichen, emotionalen, sozialen, kognitiven, ästhetischen und biografischen Erleben auf. In dem offenen Konzept hat das Freispiel einen hohen Stellenwert und nimmt einen Großteil des Kitaalltags ein. Im Freispiel kann das Kind seine Bildungsprozesse eigenständig gestalten. Dabei ist es uns wichtig, dass wir eine unterstützende Atmosphäre schaffen, in der die Kinder die Möglichkeit des "Ausprobierens" erhalten.
Das Freispiel stellt dabei eine besondere Form des kindlichen Spiels dar. Dieses Spiel zeichnet sich dabei durch Offenheit, Freiheit, Partizipation und Selbstbestimmung der Kinder aus. Entsprechend können die Kinder eigenständig über Spielpartner, Spielort, die Spielausgestaltung und -dauer entscheiden.
Im Freispiel sind die Kinder in besonderer Weise mit der Kita-Gemeinschaft und den vielfältigen Bedürfnissen konfrontiert. Aufgrund dessen ist das Kind darauf angewiesen seinen eigenen Platz in der Gemeinschaft zu finden. Dabei entwickelt das Kind Strategien, sich selbst zurückzunehmen, die Meinungen anderer zu akzeptieren und gleichzeitig den eigenen Standpunkt zu vertreten.
Das Freispiel bietet den Kindern wertvolle Lernchancen, da es den Kindern ganzheitliche Selbstbildungsprozesse und Selbsterfahrungen (sich selbst bewusst werden) ermöglichen. Nur im Freispiel können sie sich immer wieder neue kreative und unterschiedliche Herausforderungen gestalten. Entsprechend fördert dieses insbesondere die Eigenmotivation, Ausdauer und Geduld, die kreative Herangehensweise an Probleme, der Umgang mit Erfolg und Misserfolg (Frustrationstoleranz) sowie das Selbstbewusstsein des Kindes. Aufgrund der vielfältigen Freiheiten lernen die Kinder ihre Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen, diese zu kommunizieren und auszudrücken sowie Ideen zu entwickeln und diese umzusetzen. Dementsprechend sollte ein Kind frei und ungezwungen spielen sowie selbständig handeln können. Schränken wir die Freiheit des Kindes ein, hemmen wir es in seiner Entwicklung.
Das Freispiel erhält bei uns altersunabhängig eine große Bedeutung. Es wird jedoch entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen unterschiedlich ausgestaltet und begleitet.
Das Engagement der pädagogischen Fachkräfte, deren Begeisterung für die pädagogische Arbeit und das gemeinsame Lernen sowie die Freude an der Arbeit mit den ihnen anvertrauten Kindern sind das Fundament der offenen Arbeit. Besonders kennzeichnet uns die Offenheit gegenüber Entwicklungswegen, Lernprozessen, Wünschen, Bedürfnissen und jeglicher Individualität aus.
Wir sehen uns als Dialogpartner, Lernbegleiter und Bildungspartner. Wir stellen einen wichtigen Bestandteil der Lernumgebung des Kindes dar.
Die Kinder in unserer Einrichtung werden als Experten ihres eigenen Lebens wahrgenommen sowie als Partner auf Augenhöhe respektiert und ernstgenommen. Dies bedeutet, dass wir allen Kindern respektvoll begegnen und ehrliches Interesse an ihren Themen zeigen. Wir unterstützen die Kinder in ihren Lernprozessen, beachtet sie und hören ihnen zu. Somit sehen wir die Kinder als Selbstakteure ihrer Entwicklung, bestärken sie und begleiten sie, ihren eigenen Weg zu bestreiten. Dabei ermutigen wir das Kind zum Lernen, Erkunden und Ausprobieren, indem wir Anregungen einbringen, Fragen stellen und Impulse setzen.
Somit nehmen die pädagogischen Fachkräfte die Rolle des Beobachtenden ein und schenken den Kindern Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Entsprechend greifen sie nichts vorweg und schränken diese auch nicht ein. In der Freispielzeit setzen die Fachkräfte Impulse, Angebote und Projekte bewusst ein, sodass das Freispiel der Kinder nicht unterbrochen wird.
